In meinem letzten Beitrag „Arbeiten (als Mama) in den USA“ habe ich euch berichtet wie mein Alltag als arbeitende Mama hier aussieht. Nun ist es noch gar nicht so lange her, dass ich den Beitrag veröffentlicht habe und doch ist alles schon wieder ganz anders. Hier geht manches viel schneller als in Deutschland, vor allem im Arbeitsleben. Ich habe nämlich gekündigt und werde ab Februar mit meinem Sohn zu Hause sein.
Bei einer zweiwöchigen Kündigungsfrist kann man seine Pläne sehr schnell anpassen und das fand ich in diesem Fall sogar gut. Unser Sohn (gerade 7 Monate alt geworden) hat nämlich große Probleme in der Kita zu schlafen. Er macht dort super kurze Naps (zwischen 10 und 30 Minuten) und kommt somit insgesamt tagsüber auf ca. eine Stunde Schlaf. Das ist für sein Alter nicht ausreichend und man sieht es ihm inzwischen leider auch an. Zu Hause schläft er tagsüber 2-3 Stunden.
Mein Mama Herz war jeden Tag ganz schwer (und es sind auch oft Tränen geflossen), wenn ich ihn gegen 16 Uhr abgeholt habe und er mich mit seinen müden Augen angesehen hat. Er ist normalerweise ein kleiner Sonnenschein und sehr fröhlich, aber die letzten Wochen scheinen ihm zugesetzt zu haben. Wenn wir nach Hause kommen, genießt er noch ein bisschen die Zeit mit seinem großen Bruder und dann will er aber ins Bett, was bedeutet er geht unter der Woche gegen 17/17:30 Uhr ins Bett.
Damit sind wir auch schon bei dem nächsten Grund, der uns dazu bewegt hat ihn aus der Kita zu nehmen. Wir haben den kleinen Mann ca. 1-2 Stunden am Tag gesehen. Das finde ich zu wenig für ein Baby. Eine weitere Reduktion meiner Stunden war leider nicht möglich und somit haben wir uns dazu entschlossen, dass es das Beste für unseren Sohn ist, wenn ich meinen Job kündige und noch ein bisschen mit ihm zu Hause bleibe.
Und wie fühle ich mich dabei? Ich bin sehr traurig, dass ich meinen Job aufgeben musste und mich in der kommenden Woche von meinen Kollegen verabschieden muss. Ich bin wütend, dass das System hier Mütter vor die Wahl stellt, ob sie ihren Job weiter machen möchten (und somit ihr Kind mit wenigen Monaten in die Fremdbetreuung geben) oder zu Hause bleiben möchten bei ihrem Kind (wenn das finanziell überhaupt möglich ist). Und ich bin dankbar, dass wir die Ressourcen haben, die Entscheidungen zu treffen, die am besten für unsere Kinder sind.
Mal sehen was für große Entscheidungen dieses Jahr noch so mit sich bringt. Es wird jedenfalls nie langweilig bei uns 🙂