Die erste große Entscheidung des Jahres

In meinem letzten Beitrag „Arbeiten (als Mama) in den USA“ habe ich euch berichtet wie mein Alltag als arbeitende Mama hier aussieht. Nun ist es noch gar nicht so lange her, dass ich den Beitrag veröffentlicht habe und doch ist alles schon wieder ganz anders. Hier geht manches viel schneller als in Deutschland, vor allem im Arbeitsleben. Ich habe nämlich gekündigt und werde ab Februar mit meinem Sohn zu Hause sein.

Bei einer zweiwöchigen Kündigungsfrist kann man seine Pläne sehr schnell anpassen und das fand ich in diesem Fall sogar gut. Unser Sohn (gerade 7 Monate alt geworden) hat nämlich große Probleme in der Kita zu schlafen. Er macht dort super kurze Naps (zwischen 10 und 30 Minuten) und kommt somit insgesamt tagsüber auf ca. eine Stunde Schlaf. Das ist für sein Alter nicht ausreichend und man sieht es ihm inzwischen leider auch an. Zu Hause schläft er tagsüber 2-3 Stunden.

Mein Mama Herz war jeden Tag ganz schwer (und es sind auch oft Tränen geflossen), wenn ich ihn gegen 16 Uhr abgeholt habe und er mich mit seinen müden Augen angesehen hat. Er ist normalerweise ein kleiner Sonnenschein und sehr fröhlich, aber die letzten Wochen scheinen ihm zugesetzt zu haben. Wenn wir nach Hause kommen, genießt er noch ein bisschen die Zeit mit seinem großen Bruder und dann will er aber ins Bett, was bedeutet er geht unter der Woche gegen 17/17:30 Uhr ins Bett.

Damit sind wir auch schon bei dem nächsten Grund, der uns dazu bewegt hat ihn aus der Kita zu nehmen. Wir haben den kleinen Mann ca. 1-2 Stunden am Tag gesehen. Das finde ich zu wenig für ein Baby. Eine weitere Reduktion meiner Stunden war leider nicht möglich und somit haben wir uns dazu entschlossen, dass es das Beste für unseren Sohn ist, wenn ich meinen Job kündige und noch ein bisschen mit ihm zu Hause bleibe.

Und wie fühle ich mich dabei? Ich bin sehr traurig, dass ich meinen Job aufgeben musste und mich in der kommenden Woche von meinen Kollegen verabschieden muss. Ich bin wütend, dass das System hier Mütter vor die Wahl stellt, ob sie ihren Job weiter machen möchten (und somit ihr Kind mit wenigen Monaten in die Fremdbetreuung geben) oder zu Hause bleiben möchten bei ihrem Kind (wenn das finanziell überhaupt möglich ist). Und ich bin dankbar, dass wir die Ressourcen haben, die Entscheidungen zu treffen, die am besten für unsere Kinder sind.

Mal sehen was für große Entscheidungen dieses Jahr noch so mit sich bringt. Es wird jedenfalls nie langweilig bei uns 🙂

Arbeiten (als Mama) in den USA

Heute ist ein wunderbarer Tag, um euch einen kleinen Einblick in das Arbeitsleben als Mama in den USA zu geben. Wir schreiben den 8. Januar und ich bin das erste mal in diesem noch jungen Jahr zu Hause mit meinem Sohn, weil er krank aufgewacht ist. Erste Nachricht ging also raus an meine Chefin, um ihr mitzuteilen, dass ich heute einen sick day nehmen muss. Sick days sind Tage, die man nehmen kann, wenn man selbst krank ist, zum Arzt muss (jaja, dafür muss man auch Zeit nehmen), Kinder oder Partner krank sind. Ich habe 10 sick days pro Jahr. Kindkrank gibt es hier nicht. Die Eltern unter euch wissen, wie utopisch 10 Tage mit kleinen Kindern in Krippe/Kita sind. Zum Glück habe ich noch ein paar Stunden vom letzten Jahr übrig. Mal sehen wie lange wir damit über die Runden kommen….

Machen wir gleich mal mit den Urlaubstagen weiter. Das sind die nächsten Ressourcen, die ich habe, falls ich mit meinen sick days nicht hinkomme oder tatsächlich mal Urlaub nehmen möchte. Ich bekomme pro Abrechnungsperiode (2 pro Monat) 3.46 Stunden gut geschrieben für Urlaub. Damit komme ich auf knapp 14 Tage pro Jahr. Das erste mal, als ich mit meine Urlaubstage angeschaut habe, musste ich schon echt schlucken. Ich sah die Zahl 21 und dachte: cool, das ist ja gar nicht so wenig wie jeder immer sagt. Wie naiv ich war! Es waren 21 Stunden, also 3 Tage (ich hatte zu dem Zeitpunkt 7 Stunden pro Tag gearbeitet). Zu den knapp 14 Urlaubstagen kommen in diesem Jahr 5 Wellness Days von meinem Arbeitgeber und 9 Feiertage. Feiertage und Wellness Days sind bezahlt. Insgesamt komme ich damit auf knapp 28 freie Tage. Nur, dass ich 14 davon eben nicht selbst bestimmen kann. Möchte ich also mal einen zweiwöchigen Urlaub nehmen, sind meine Urlaubstage fast weg.

Und dann würde ich euch gerne noch ein bisschen davon berichten, wie das hier mit Mutterschutz und Elternzeit aussieht. Wie manche von euch wissen, ist unser zweites Kind im Juni 2023 auf die Welt gekommen. Ich hatte im April (also im 7. Monat schwanger!) endlich einen Job gefunden. Die Jobsuche in den USA hatte sich für mich extrem schwierig gestaltet, so dass ich diese Gelegenheit auf keinen Fall verpassen wollte.

In New Jersey (jeder Staat hat unterschiedliche Gesetze) gibt es einen Kündigungsschutz für 3 Monate, wenn man ein Kind bekommt/adoptiert. In diesen 3 Monaten kann man auch Geld vom Staat erhalten. Dafür müssen aber gewisse Bedingungen erfüllt sein, die bei mir zum Beispiel nicht erfüllt waren. Damit hatte ich weder Kündigungsschutz, noch Geld, noch sonst irgendwelche Rechte und war auf die Nettigkeit meines Arbeitgebers angewiesen. Zum Glück habe ich eine wunderbare Chefin, die sich sehr für mich eingesetzt hat, wodurch ich 3 Monate unbezahlt frei nehmen durfte.

Nach den initialen 3 Monaten kann man noch 3 Monate lang zu Hause bleiben. Das ist aber unbezahlt und reiner Kündigungsschutz. Soweit zu den gesetzlichen Regelungen. Bei größeren Firmen kann es durchaus sein, dass es großzügigere Angebote bezüglich Elternzeit gibt. Ich bin nach 3 Monaten wieder arbeiten gegangen. Wir hatten das Glück, dass meine Eltern viel Zeit bei uns verbracht haben und sich liebevoll um unseren Sohn gekümmert haben bis er 5 Monate alt war. Dann ist er in die Kita gekommen. Viele Kitas bieten Kinderbetreuung ab 6 Wochen (ja, richtig gelesen!) an. Eine Eingewöhnung in der Kita gibt es übrigens nicht. Man ist der Meinung je mehr Zeit die Kinder in der Kita verbringen, desto schneller gewöhnen sie sich auch daran. Ich sage da mal nichts dazu….

Nun haben wir also ein 6 Monate altes Baby und einen 3-Jährigen in der Kita und zahlen dafür knapp 4.000 USD pro Monat. War mir wichtig das noch loszuwerden *lach*. Das Arbeitsleben hier ist crazy und wie ich finde als Eltern wirklich schwer zu vereinbaren mit dem Beruf. Falls euch das Thema Mutterschaft in anderen Ländern interessiert, hört mal beim Podcast von Mamafürsorge rein. Ich durfte vor ein paar Monaten zu Gast sein und von meinen Erfahrungen in den USA berichten. Inzwischen gibt es auch Folgen aus weiteren Ländern. Absolut hörenswert!

So, nun werde ich mich wieder meinem Sohn widmen. Ich hoffe ihr hattet einen guten Start in 2024! Solltet ihr Fragen oder Kommentare haben, immer her damit! Ich freue mich darauf 🙂

Weihnachten in den USA

Weil ich in den letzten Tagen oft gefragt wurde, wann wir eigentlich Weihnachten feiern, möchte ich euch in diesem Beitrag von unserem diesjährigen Weihnachten berichten. Seitdem ich meinen Mann kennengelernt habe, haben wir versucht, Traditionen aus beiden Ländern zu vereinen. Mit Kindern ist es mir nun noch viel wichtiger, Traditionen und Gebräuche aus beiden Kulturen einfließen zu lassen. Und Weihnachten ist ein ganz hervorragendes Beispiel, wie wir sowohl das Christkind als auch Santa unter einen Hut bringen können 🙂

Dieses Jahr hatte ich mir am 21. Dezember einen „sick day“ (dazu bald mal mehr in einem Artikel über das Arbeitsleben in den USA) genommen. Ich war zu dem Zeitpunkt schon seit Wochen krank und sehr erschöpft. Aber dann waren an meinem sick day, an dem ich mich eigentlich ausruhen wollte, auch alle anderen Familienmitglieder krank. Also war es nichts mit ausruhen. Der 22. Dezember war für mich arbeitsfrei. Mein Arbeitgeber hatte uns den Tag netterweise relativ spontan frei gegeben. Somit hatten wir ein paar Tage zu Hause als Familie, an denen wir nicht wirklich viel gemacht haben, weil wir alle gesundheitlich angeschlagen waren.

Am 24. Dezember war es nun endlich so weit! Es war Weihnachten. Wir haben nachmittags einen Spaziergang gemacht und als wir wieder zurückkamen, hatte das Christkind die Geschenke unter den Baum gelegt. Unser Sohn war ganz erstaunt, dass das Christkind keinen Schlitten und auch keinen Rudolph braucht, um Geschenke zu verteilen. Ist halt viel emanzipierter als so ein Santa *lol* Vor dem Zubettgehen hat unser Sohn dann noch Kekse und Milch für Santa Claus hingestellt. Er hat auch darauf bestanden, dass Santa eine Serviette bekommt. Und damit war das erste Weihnachten vorbei.

Am 25. Dezember (das war ja ein Montag) stürmte unser Sohn dann um 6:30 Uhr ins Zimmer (klassischer Eltern Fail, wir hatten vergessen seinen Wecker auszustellen) und wollte unbedingt nachsehen, ob Santa denn da war. Also sind wir ins Wohnzimmer gegangen und siehe da, die Stockings waren gefüllt und es lagen Geschenke unter dem Baum. Und nachdem Santa nur Brösel von seinen Keksen übrig gelassen hatte, bestand unser Sohn darauf, dass er nun doch zum Frühstück auch Kekse haben möchte, so wie Santa. Naja, wer kann da schon nein sagen….. Die Logik war schon solide!

Somit haben wir den 25. Dezember damit verbracht, Familie anzurufen, gemütlich zu frühstücken, mit neuen Spielsachen zu spielen, einen Film anzuschauen und spazieren zu gehen. Nach einem so aufregenden Tag ging es dann für alle bald ins Bett.

Und am 26. Dezember, da ist dann Weihnachten auch vorbei, und ich bin wieder arbeiten gegangen. Warum ich mir nicht noch ein paar Tage Urlaub genommen habe, so zwischen den Jahren, wie man in Deutschland so schön sagt, das werde ich euch dann in meinem nächsten Blogbeitrag erläutern.

Ich hoffe ihr hattet alle schöne Weihnachten und erholsame Feiertage! Genießt die letzten Tage im Jahr 2023 und startet gut in 2024!

Ein ganz normaler Samstag

Ich habe lange überlegt, ob ich den Blog abschaffen soll. Schließlich habe ich in letzter Zeit kaum noch geschrieben und fand auch keine interessanten Themen mehr. So viele Unternehmungen und Reisen wie zu Beginn des Blogs gibt es aufgrund der Kinder nicht mehr.

Allerdings habe ich den Blog ja gestartet, um euch einen Einblick in mein Leben in den USA zu geben. Und dazu gehört auch der ganz normale Alltag ☺️ Deswegen habe ich mich dazu entschieden, euch künftig mehr an Alltagsthemen teilhaben zu lassen.

Starten möchte ich mit einem ganz normalen Samstag. Was macht der Amerikaner gerne am Wochenende? Er geht liebend gerne einkaufen! Egal, ob in den Supermarkt (mein absoluter Albtraum am Wochenende), zu Target oder Walmart (da gibt es wirklich alles: Medikamente, Kosmetik, Wäsche, Spielsachen, Schreibwaren, Lebensmittel, Haushaltsgegenstände….), in die Mall oder zu den Outlet Stores. Einkaufen scheint hier ein ganz großes Hobby zu sein!

Wir sind also in den Tag gestartet mit einem Besuch in der Waschanlage. Kind 1 liebt zum Glück die Waschanlage (da sind ja so viele Bubbles) und somit ist das auch eine gute Beschäftigung für das Kind. Am besten hat man natürlich ein Abo für die Waschanlage (Amerikaner scheinen neben dem Einkaufen auch eine Vorliebe für Abos zu haben), damit man das Auto so oft wie möglich durch die Waschanlage fahren kann.

Danach ging es auf den Spielplatz, wo der Sohn sich nach Lust und Laune austoben durfte. Und dann ging es weiter zu Costco. Costco ist auch ein Einkaufsladen und für Costco braucht man was? Genau, natürlich eine Mitgliedschaft.

Bei Costco gibt es auch alles was das Herz begehrt (oder was man auch nicht unbedingt braucht, aber vielleicht dennoch kauft). Lebensmittel, Elektronikartikel, Reifen, saisonale Artikel wie Weihnachtsschmuck, Halloween Kostüme etc., Kosmetik, Haushaltswaren, Süßwaren usw.

Costco ist wie ein großes Warenhaus und alles wird in sehr großen Mengen verkauft. Da findet man Mehl in Säcken oder Butterfässer, die eine normale Familie nie im Leben aufbrauchen kann. Die Milch wird im Kühlraum gelagert, in den man hinein läuft.

Ein Besuch bei Costco ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Es ist allerdings auf keinen Fall zu empfehlen diesen Laden am Wochenende aufzusuchen oder gar mit einem Kleinkind. Das Kind hat alle zwei Minuten etwas anderes entdeckt was es haben wollte und ich war mega genervt, weil so viele Menschen unterwegs waren.

Ja und dann packt man ein paar Artikel, die man braucht, in den Wagen (in meinem Fall Müsli, spritziges Wasser und Müsliriegel) und dann packt man noch Dinge in den Wagen, die man zufällig sieht…. Und am Ende kommt dabei ein Einkauf von 180 USD zustande und das sah so aus:

Costco Run

Jetzt seht ihr euch bestimmt das Bild an und denkt: waaaaaaas? Das soll 180 USD kosten? Ja, das tut es. Und angeblich ist es auch günstiger bei Costco in großen Mengen einzukaufen als im regulären Einzelhandel. Duschgel, Shampoo und Conditioner brauche ich dieses Jahr jedenfalls nicht mehr kaufen. Snacks und Müsli haben wir auch noch reichlich und mein Costco Run ist schon eine Woche her.

Nach dem Costco Einkauf hatte ich erst mal genug von Menschen, so dass wir den Nachmittag mit Spaziergang und Spielplatz verbracht haben. Ach ja, und natürlich ganz viel Wäsche waschen. Das ergibt sich leider so mit Kleinkind und Baby.

In den kommenden Wochen möchte ich gerne mal über meine Arbeit berichten. Gibt es Themen, die euch interessieren?

Vielen Dank für‘s Lesen und bis bald!

4 Jahre USA

Heute vor 4 Jahren bin ich mit einem One-Way-Ticket in die USA geflogen. Immigration in Newark, NJ, und dann weiter nach Buffalo, NY. 4 Jahre, in denen so viel passiert ist! Zwei Umzüge, ein Hauskauf, zwei Kinder, eine Pandemie und endlich ein Job. Langweilig ist es nun wirklich nicht geworden!

4 Jahre, in denen ich viele Dinge verpasst habe, weil ich „überm großen Teich“ wohne. (Runde) Geburtstage, Familienfeiern, Feste (meine geliebte Sandkerwa, Bamberg zaubert, etc.), die Möglichkeit für Familie und Freunde bei Krankheit und Sterbefällen vor Ort zu sein. Diese Dinge zehren sehr an mir und ich glaube inzwischen, dass sich das nie ändern wird.

Dieses Jahr steht eine ganz besondere Feier an und es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich nicht dabei sein kann. Papa, falls du das liest, bitte verzeih mir, dass ich nicht den Beginn deines neuen Lebensabschnittes mit dir feiern kann. Lass uns ein Bier trinken gehen wenn du hier bist!

Nach 4 Jahren kann ich zwar immer noch nicht sagen, dass ich mich hier heimisch fühle (so eine Gemütlichkeit wie in Franken gibts halt hier nicht 😉 ), aber ich fühle mich nicht mehr ganz so verloren. Es gibt Dinge, die ich sehr genieße, wie zum Beispiel die langen Öffnungszeiten der Geschäfte und Supermärkte. Das ist super praktisch mit kleinen Kindern, denn einer passt auf die Kinder auf, während der andere Besorgungen macht. Ich bin auch immer noch schwer begeistert davon, dass wir so nahe am Meer wohnen. Für mich haben das Meer und Strandspaziergänge eine sehr beruhigende Wirkung und geben mir wieder neue Energie. Und dann gibt es noch den Pool in unserer Community, den vor allem unser Kleinkind ganz toll findet. Leider haben wir ihn dieses Jahr noch nicht so oft genutzt, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Ganz viel dazu beigetragen, dass ich mich nicht mehr so fremd fühle, hat der Freundeskreis (ich habe sogar ein paar Deutsche gefunden 😉 ), den ich mir aufgebaut habe, und den ich sehr schätze. Jeder einzelne Freund und Bekannte ist ganz wunderbar und hat mir in den letzten Monaten sehr geholfen mich hier wohl zu fühlen. Zudem ist unsere Nachbarschaft bezaubernd. Es wohnen viele Familien hier und alle haben uns sehr nett aufgenommen und Unterstützung angeboten. Und ein ganz wichtiger Punkt für das Zugehörigkeitsgefühl ist mein Job. Viele von euch wissen, dass die Jobsuche für mich langwierig und frustrierend war, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Was ich nach wie vor nicht so berauschend hier finde, sind das Sozial- und Gesundheitssystem. Ich werde in gut 2 Wochen (12 Wochen nach der Geburt unseres Sohnes) wieder arbeiten gehen. Wir sind in der „glücklichen“ Lage, dass mein Arbeitgeber so nett war und mich 12 Wochen unbezahlt freigestellt hat, mein Mann 12 Wochen Elternzeit hat (allerdings bezahlt, dazu gerne ein anderes Mal mehr) und meine Eltern dazu bereit sind ihre Zeit und ihr Geld zu investieren und sich um ihren Enkel zu kümmern. Somit wird der kleine Knirps „erst“ mit 5 Monaten in die Kita gehen. Babys können hier ab 6 Wochen (!!!) in die Kita gegeben werden. Gearbeitet habe ich übrigens bis zum Tag vor der Geburt 😉 . Ach ja und dann sind da noch die Kosten für die Kita, die natürlich nicht subventioniert ist. Diese betragen knapp unter 2.000 USD pro Monat für unser Kleinkind und knapp über 2.000 USD pro Monat für das Baby. Das könnten wir natürlich auch etwas „günstiger“ haben, wenn unsere Kinder nicht in eine Montessori Einrichtung gehen würden 🙂 .

Ja und das Gesundheitssystem – also wer keine Krankenversicherung hat, ist aufgeschmissen. Anders kann man das nicht sagen. Und auch mit Krankenversicherung ist Gesundheit hier ein teures Gut! Was ich nach wie vor nicht verstehe, ist die Vergütung. Jedes Mal, wenn wir eine Rechnung erhalten, steht da ein Betrag der vom Arzt abgerechnet wurde, dann ein Betrag den die Versicherung übernommen hat (welcher sehr viel geringer ist als der geforderte Betrag) und dann unsere Zuzahlung. In diesem Jahr haben wir aber schon so viel zugezahlt (dank Geburt, Schwangerschaftsvorsorge etc.), dass wir nichts mehr zahlen müssen *lol*. Wenn ich mich nicht täusche, liegt unsere Zuzahlung bei 7.000 USD pro Jahr. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede, je nachdem welchen Tarif man wählt.

Zum Schluss möchte ich mich bei all den wunderbaren Menschen in meinem Leben bedanken, die auch nach so langer Zeit und trotz Zeitunterschied noch mit mir in Kontakt sind. Ich kann nicht in Worte fassen, wie viel mir das bedeutet. Ihr seid einfach die Besten!

Und nun zurück zu meiner endlosen To-Do-Liste (Mamas unter euch kennen das 😉 ). Heute Abend werde ich dann mit einem Gläschen Sekt auf den Beginn von Jahr 5 anstoßen. Vielen Dank für´s Lesen und hoffentlich bis bald 🙂

Ein Wochenende in NYC

Zu meinem Geburtstagswochenende wurde ich dieses Mal mit etwas ganz Besonderem überrascht: ein Wochenende in New York! Wie ihr wisst, ist NYC nun nicht gerade meine Traumstadt, aber es war dennoch ein wundervolles Wochenende, das ich sehr genossen habe.

Freitag Nachmittag ging es mit dem Zug los Richtung Penn Station (Dauer ca. 1:15 Stunden). Meine Schwester, die mich begleitete, fand den NJ Transit bequemer als die Deutsche Bahn! An der Penn Station angekommen ging es erst einmal per Fuß zum Hotel (Intercontinental New York Times Square, kann ich wärmstens empfehlen!). Von unserem Zimmer im 22. Stock haben wir uns die Wolkenkratzer angesehen und dann ein Restaurant zum Abendessen ausgewählt.

Dann ging es auch schon los zum Abendessen. Nach nicht einmal 5 Minuten Fußmarsch haben wir das Restaurant „Bocca di Bacco“ (Theater District) erreicht. Mit dem Restaurant haben wir einen echten Glückstreffer gelandet! Wir haben noch einen Tisch ergattert, auch wenn wir keine Reservierung hatten (im Theater District am Wochenende würde ich nach unserer Erfahrung auf jeden Fall eine Reservierung empfehlen) und hatten obendrein noch das Glück, dass gerade NYC Restaurant Week war. Somit haben wir ein 3-Gänge-Menü für 45 USD pro Person bekommen. Und es war mega lecker!!!!!

Nach dem Essen waren unsere Bäuche voll und wir wollten uns noch ein bisschen bewegen. Also sind wir zum Times Square, der Radio City Music Hall und dem Rockefeller Center gelaufen. Am Rockefeller Center haben wir ein ganz entzückendes unabhängiges Buchgeschäft entdeckt und haben dort ein bisschen gestöbert. Danach ging es dann zurück Richtung Hotel.

Samstag morgen waren wir recht bald wach und haben uns nach einem überteuerten Frühstück auf den Weg zum Central Park gemacht. Dort sind wir recht lange umher gelaufen, bevor wir uns dann am Times Square einen Lunch bei McDonald´s „gegönnt“ haben.

Nach einer kurzen Mittagspause im Zimmer, ging es auch schon wieder los Richtung Stephen Sondheim Theatre. Wir haben uns die Nachmittagsvorstellung (viel günstiger als die Abendvorstellung!!!) von „& Juliet“ angesehen. In dem Stück geht es darum, was passiert wäre, wenn Julia nicht gestorben wäre, sondern ein Leben nach Romeo gehabt hätte.

Ich bin großer Shakespeare Fan (und auch Fan von eher klassischen Adaptionen) und muss zugeben, dass ich etwas skeptisch war, als ich die Karten bekommen habe. Aber ich wurde eines Besseren belehrt! Ein Stück am Broadway zu sehen ist an sich schon etwas ganz Besonderes. Und dieses Musical hat mich absolut von den Socken gehauen! Wir haben von Beginn bis zum Ende Tränen gelacht und am Ende hat es keinen mehr im Sitz gehalten und alle im Theater haben zu den Songs von den Backstreet Boys getanzt! Es war ein einzigartiges Erlebnis!

Falls euch das Stück interessiert, könnt ihr auf Youtube einen Trailer ansehen, wobei dieser Trailer dem Musical absolut nicht gerecht wird. Und auf der offiziellen Website gibt es viele Lieder aus dem Musical, die ihr euch anhören könnt.

Unseren Samstag Abend haben wir dann relaxed auf dem Zimmer verbracht. Den Sonntag haben wir mit einem gemütlichen Frühstück im Bett begonnen und dann haben wir uns zu Fuß (jaja zu Fuß, weil ich die Metro nicht mag und zu geizig für Uber/ Taxi war *lach*) auf den Weg zur Brooklyn Bridge (6 km vom Hotel) gemacht. Auf dem Weg dorthin haben wir noch beim Grand Central Terminal vorbei geschaut. Das war eher unspektakulär und hat nach Urin gerochen…

Naja und als wir dann bei der Brooklyn Bridge ankamen (ich wollte unbedingt mal hin wegen der tollen Bilder die ich gesehen hatte…), war ich auch sehr enttäuscht. Menschenmengen und es war kalt und ungemütlich, also haben wir uns wieder auf den Rückweg (ja, zu Fuß!) gemacht, haben unser Gepäck im Hotel geholt und sind dann zur Penn Station aufgebrochen. Ich glaube an dem Tag sind wir gut 16 km gelaufen und Abends ins Bett gefallen *lach*.

Fazit nach dem Wochenende: NYC ist immer noch nicht meine Lieblingsstadt, aber ich finde sie auch nicht mehr schrecklich 😉

3 Wohnorte in 3 Jahren

Bevor ich über die neuesten Änderungen berichte, möchte ich kurz noch einmal den Sommer aufleben lassen. 2022 war einer der besten Sommer meines Lebens. Es war so wunderschön, mal wieder in der Heimat zu sein (nein, die USA würde ich auch nach drei Jahren nicht als Heimat bezeichnen) und Freunde und Familie zu sehen.

Nachdem das Wetter so super war, haben wir sozusagen den ganzen Sommer draußen verbracht und es war einfach wunderbar. Vielen lieben Dank an all die lieben Menschen, die sich die Zeit genommen haben und sich mit uns getroffen haben. Und ganz lieben Dank an meine Eltern und meine Schwester, die sich so toll um unseren Sohn gekümmert haben und uns zu dem ersten Wochenende ohne Kind verholfen haben.

Nach unserer Rückkehr haben wir angefangen nach Häusern zu suchen. Und was soll ich sagen, wir hatten echt mega viel Glück. Wir haben an einem Tag vier oder fünf Häuser angeschaut, haben uns für das letzte entschieden und ein Angebot gemacht. Nach ein paar Tagen erhielten wir die Absage (damit hatten wir gerechnet) und dann zwei Stunden später die Zusage, weil die erste Wahl der Verkäufer auf einer Kreuzfahrt war und nicht schnell genug handeln konnte!

Danach ging dann der ganze Prozess mit dem Hauskauf los und in der letzten Woche sind wir nun umgezogen in unsere eigenen vier Wände. Naja, oder was man eben so die eigenen vier Wände nennt *lach* Wir sind in ein Endreihenhaus in einer Siedlung gezogen, die von einer Gesellschaft verwaltet wird. Das hat nun Vor- und Nachteile. Wir müssen uns nicht um die Büsche vor dem Haus, das Laub und den Schnee kümmern. Allerdings gibt es auch eine lange Liste mit Regeln und Dingen, die man zu befolgen hat.

Und was ich echt eigenartig finde (aber vielleicht gibt es das in Deutschland auch und ich kenne es einfach nur nicht) ist, dass uns Grund, Außenwände und Dach nicht gehören. Sollte also was mit dem Dach sein, ist die Gesellschaft verantwortlich. Allerdings dürfen wir auch keine Sachen an der Außenwand anbringen, weil die uns ja nicht gehört. Eine interessante Konstellation wie ich finde.

Nun sind wir also seit einer Woche im neuen Heim. Früher haben mir Umzüge ja nichts ausgemacht und ich hatte immer sehr fleißige Helfer. Dieses Mal haben mein Mann und ich alles alleine gemacht und es war einfach nur anstrengend und hat ewig gedauert. Inzwischen sind wenigstens all unsere Sachen hier (zum großen Teil noch in der Garage) und die Kisten warten darauf ausgepackt zu werden… Wie ihr anhand dieses Beitrags seht, liegt meine Priorität auch gerade nicht auf dem Auspacken der Kisten 😉

Dieser Umzug bedeutet nun den dritten Wohnort in den USA innerhalb von drei Jahren und ich habe wirklich das Bedürfnis endlich mal „anzukommen“. Ich habe die Nase voll davon, neue Ärzte zu suchen, den Weg zum Supermarkt in meinem Hirn abzuspeichern und eine neue Umgebung zu erkunden. Und vor allem würde ich gerne mal dauerhafte Kontakte aufbauen.

Wie ihr seht, wird es bei mir nie langweilig! Also dann bis zum nächsten Mal ihr Lieben!

Zurück im Frankenland

Hach ich Lieben, ich kann euch gar nicht sagen wie schön es ist mal wieder im Frankenland zu sein ☺️ Mir wurde auch bestätigt, dass ich noch deutsch, ja sogar fränkisch, reden kann. Ich habe das einfach mal als Kompliment aufgenommen.

Die erste Woche haben wir es ruhig angehen lassen mit Spaziergängen in der Nachbarschaft, sowie Ausflügen nach Bayreuth, Weiden und Bamberg. Diese Orte haben eine besondere Bedeutung für uns und als wir durch die Gassen geschlendert sind, kamen viele Erinnerungen hoch. Für mich war es wunderschön und viel emotionaler als erwartet.

Alle drei Städte haben sich über die letzten Jahre verändert, haben aber nach wie vor ihren einzigartigen Charme behalten. Und ich kann gar nicht in Worte fassen wie unglaublich toll es ist, sich durch die Stadt treiben zu lassen, ein Café aufzusuchen und einfach die Seele baumeln zu lassen. Das waren für mich wahre Glücksmomente. Ach ja, und natürlich Leute zu beobachten 🤣

So richtig gefreut habe ich mich, dass sich so viele „alte“ Freunde und Verwandte die Zeit genommen haben sich mit mir zu treffen. Ich muss gestehen, dass ich etwas nervös war, ob man sich denn nach so langer Zeit überhaupt noch etwas zu sagen hat, aber jedes einzelne Treffen war bisher einzigartig und wir hatten eine Menge zu quatschen. Manche Freundschaften bestehen schon seit über 30 Jahren und ich bin so dankbar, dass diese wunderbaren Menschen noch immer in meinem Leben sind ❤️.

Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner Familie bedanken, die sich so viel Mühe gemacht hat, dass wir uns hier wohl fühlen. Ihr seid einfach die Besten und ich freue mich, dass wir diesen Sommer mit euch verbringen dürfen!

Die geplanten 3 Wochen sind viel zu schnell vorbei gegangen und ich konnte nicht alle Freunde treffen, die ich gerne gesehen hätte. Deshalb gehen wir in die Verlängerung und ich freue mich auf die restliche Zeit hier in Deutschland!

Ich verabschiede mich mit einem Bild, das man als „typisch deutsch“ bezeichnen könnte 🤣 Eine meiner amerikanischen Freundinnen fragte mich, was ich denn da mache… Ich bin sicher, ihr wisst es 😉.

Liebe Grüße und bis bald!

Samstag früh auf dem Land

Vorfreude hoch 10

Nach überstandender Corona Erkrankung, weiteren Dienstreisen meines Mannes und natürlich weiteren Erkältungen seitens des Kindes (stellt euch bitte ein Augenrollen vor), steigt bei mir seit einigen Tagen ungemein die Vorfreude auf eine dringend notwendige Auszeit. Und das wird eine ganz besondere Auszeit werden. Ich werde zum ersten Mal nach fast drei Jahren wieder in das wundervolle Bayern zurückkehren! Und das nicht alleine, sondern mit Familie 🙂 .

Für den Knirps wird es die erste Flugreise und der erste Aufenthalt in Deutschland. Das erste Mal Oma, Opa, Tante und Nala (die Katze) besuchen. Zum ersten Mal Verwandte und Freunde sehen, die er noch nie gesehen hat und die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Ich freue mich so unendlich doll darauf, einen Sommer bei meinen Eltern und meiner Schwester zu verbringen. Ich freue mich auf tolle Gespräche (persönlich, nicht virtuell!) mit Familie und Freunden, mein zu Hause, den Garten, die Ruhe, meine Katze, gutes deutsches Bier, leckeres Brot (!!!), den ein oder anderen Besuch auf dem Keller, Gemüse aus dem Garten und hoffentlich etwas Zeit zum Abschalten.

Ich kann es nicht erwarten, meinem Sohn zu zeigen wo ich aufgewachsen bin. Meine Eltern und meine Schwester sind seit Wochen dabei Garten und Haus herzurichten. Ganz lieben Dank an dieser Stelle! Ich würde ja sagen macht euch nicht zu viel Arbeit, aber dafür ist es zu spät 😉 . Schaukel und Sandkasten wurden auf Vordermann gebracht, ein Planschbecken und Spielsachen angeschafft, ein Bett für den Enkel gekauft und die wichtigsten Dinge für uns besorgt. Wahrscheinlich will unser Sohn dann gar nicht mehr mit in die USA, weil er dort weder Schaukel noch Sandkasten hat *lach*.

Ich freue mich darauf mal wieder durch Bamberg zu schlendern und zu sehen was sich alles verändert hat. Ja, von dem hoch umstrittenen Biergarten auf der unteren Brücke habe ich gehört 😉 . Aus nostalgischen Gründen wird es definitiv einen Besuch im Kawenzmann geben, des Weiteren sind Ausflüge nach Bayreuth, Erlangen und Weiden geplant.

Nun bleibt mir nur zu hoffen, dass in den letzten Tagen vor der Reise nicht noch irgendetwas dazwischen kommt. Das war ja leider nun oft genug der Fall. Auf ein baldiges Wiedersehen in good old Germany!

Eure Eva

Ein ganz besonderer Tag

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Und nein, wir feiern keinen Geburtstag, Hochzeitstag oder ähnliches. Aber dieser Tag ist ähnlich emotional, wenn nicht noch emotionaler. Meine Eltern, die leider schon etliche Reisen zu uns verschieben mussten, sind heute in den Flieger gestiegen und werden heute Nachmittag in Newark ankommen!

Das ist das erste Mal seit November 2019, dass ich meine Eltern wieder in die Arme schließen darf. Und das erste Mal überhaupt, dass sie ihren Enkel persönlich kennenlernen werden. Der wird sich wahrscheinlich nicht in den Arm nehmen lassen – jedenfalls nicht sofort. Aber ich bin sicher, dass er nach einer kurzen Aufwärmphase Oma und Opa in sein kleines Herz schließen wird.

Seitdem ich meine Augen heute morgen aufgemacht habe, kreisen meine Gedanken und meine Gefühle fahren Achterbahn. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich meine Eltern in ein paar Stunden sehen werde. Eigentlich gäbe es noch so viel zu erledigen, aber heute ist nicht der Tag für ein perfekt geputztes Haus, Wäsche waschen und solchen Kram. All das kann heute warten.

Meine Schwester und meine Tante waren ja schon zu Besuch und jedes Mal war ich ähnlich aufgeregt. Die Fahrt zum Flughafen (ca. 40 Minuten) zieht sich gefühlt über Stunden und die anderen Autofahrer (und natürlich die Geschwindigkeitsbegrenzungen) halten einen nur auf *lach* Und jedes Mal ist der Flieger früher gelandet als geplant und ich kam fast „zu spät“ zum Abholen. Das wird mir heute nicht passieren. Ich werde extra bald losfahren!

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende und genießt den Sonntag noch in vollen Zügen!
Bis bald,
Eure Eva

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